Wie finde ich einen Firmennamen:
Diese 8 Punkte solltest Du unbedingt berücksichtigen
Dein Firmenname ist so etwas wie Dein Aushängeschild. Denn schließlich ist er das Erste, was Kunden optisch und akustisch von Dir und Deinem Unternehmen wahrnehmen. Ein guter Firmenname hilft Dir dabei, dass Kunden sich an Dich erinnern und Du Dich von Deinen Mitbewerbern abhebst. Dagegen bewirkt ein missratener Firmenname, dass Du nicht wahrgenommen wirst oder sich niemand an Dich erinnert. Schlimmstenfalls kann es sogar passieren, dass man sich über Deinen Firmennamen lustig macht oder Dein Unternehmen ernsthaften Schaden nimmt.
Die Wahl Deines Firmennamens sollte also kein unüberlegter Schnellschuss sein. Du solltest gewisse Punkte beachten – und hier geht es oft gar nicht um die Kreativität, wie man vielleicht meinen könnte, sondern um ganz banale Dinge. Darüber unten mehr.
Einzigartigkeit, Kompetenz und Werte Deines Unternehmens: Das sollte Dein Firmenname widerspiegeln. Er sollte positive Aufmerksamkeit erregen und aussagekräftig sein. Ach ja, Emotionen sollte er auch noch erzeugen. Puh, gar nicht so leicht. Aber kein Grund zum Verzweifeln. Wenn Du folgende Punkte bei der Wahl eines Firmennamens berücksichtigst, kann nichts mehr schiefgehen.
Top 1: Dein Firmename muss einprägsam sein
„Medizintechnischer Meisterbetrieb Konstantin Speglerek & Partner“ – so einen Firmennamen vergisst man schon bevor man ihn zu Ende gelesen hat. Das heißt jedoch nicht, dass nur zweisilbige Firmennamen gut sind. Dann wäre mein eigener – Die Markenbildnerei – schlecht. Trotzdem: Was zu viel ist, ist einfach zu viel. Ein erfolgreicher Firmenname muss einprägsam sein. Am besten, Du testet Deine Firmennamen-Entwürfe, indem Du sie anderen am Telefon vorliest und am nächsten Tag nachfragst, an welchen Namen sie sich am besten erinnern.
Ganz ungünstig sind in Hinblick auf die Einprägsamkeit Abkürzungen – vor allem für Startups. Abkürzungen als Firmennamen sagen schlicht und ergreifend nichts aus. Sie funktionieren nicht ohne Erklärung, und im Gedächtnis kann man sie auch nicht behalten. Bekanntheit ist mit solchen Firmennamen kaum zu erreichen. Das konnten früher nur die ganz Großen (BMW oder AEG zum Beispiel). Ganz zu Schweigen davon, dass Namen wie RTG oder ZUK keinerlei Emotionen hervorrufen oder in unserem Gehirn Bilder hervorrufen. Gerade solche Bilder benötigt aber unser Gehirn, um sich zu erinnern. Auch suchmaschinentechnisch sind Firmennamen-Abkürzungen eine Katastrophe – das aber nur ganz nebenbei.
Besser sind da noch die sogenannten Akronyme: Dabei werden die ersten Buchstaben zu einem Namen zusammengezogen. Bekanntestes Beispiel: HARIBO, das Akronym für HAns RIegel, BOnn). Firmennamen-Akronyme sind inzwischen etwas old-school. Aber immerhin eine Möglichkeit.
Top 2: Dein Firmenname muss gut auszusprechen und einfach zu schreiben sein
Das heißt auf jeden Fall: Hände weg von komplizierten Buchstabenkombinationen oder einem Kuddelmudel aus Mitlauten! Deine Kunden müssen Deinen Firmennamen leicht aussprechen können. Nur dann haben sie die Möglichkeit, ihn an andere weiterzugeben. Wichtig besonders auch für die Schreibweise: Die sollte klar und gut zu buchstabieren sein.
Lass Dich nicht beeinflussen von unsinnigen Trends, die gerade en vogue sind. So zum Beispiel vom Trend zur Verdoppelung von Vokalen, wie z. B. bei den Firmen Diigo (ein Bookmarking Tool) oder Ooooooc.com (ein Online-Marktplatz). Äh, wie viel Ooooooos waren das noch mal?
Problematisch sind auch Schreibweisen, die für Kunden unklar sind – trotz erfolgreicher Ausnahmen von der Regel wie Flickr oder Häagen Dazs. Kleine Anmerkung: Diese beiden Firmen mussten sehr viel Geld investieren, um ihren Namen zu etablieren. Das kann nicht jeder…
Mein Lieblingsbeispiel ist kein Firmen- aber ein Autoname: der Daewoo. Bei der Markteinführung des Autos in Deutschland gestaltete man Plakatwände voll mit Lautschrift, die den Kunden beibringen sollte, wie man das Vehikel ausspricht, nämlich „Deju“. Ist das nicht der Wahnsinn?
Top 3: Dein Firmenname sollte Farbe ins Einerlei bringen
Manche Firmennamen verbreiten bei mir gähnende Langeweile: Schrauben Schmidt, Blumenladen am Eck, Buchhandlung Lesefreund… Rein beschreibende Firmennamen reißen niemandem ernsthaft vom Hocker. Das Gleiche gilt für Worthülsen, die in manchen Branchen kursieren: Intertrans, Eurotrans oder Transexpress im Speditionsbereich zum Beispiel. Oder Namen wie Fit Star, Fit Express, Fit Point für Sportstudios.
Hinter solchen Namen steckt meist Unsicherheit und die Angst, ein Risiko einzugehen. Ganz nach dem Motto: Lieber langweilig als falsch. Das Problem: Diese Farblosigkeit und damit Austauschbarkeit des Namens übertragen sich auf die Firma und deren Angebot.
Besser sind also ungewöhnliche, einfallsreiche Firmennamen. Die heben sich besser ab und verankern sich fest im Gehirn der Kunden. Du siehst, ich plädiere hier für ein bisschen mehr Mut und Farbigkeit bei der Wahl des Firmennamens.
Wichtig ist, dass Du Dich bei der Suche nach Deinem Firmennamen am Anfang nicht zu sehr einschränkst, indem Du Dir selbst feste Vorgaben machst. Denk dran: Aus den absurdesten Ideen sind schon die besten Firmennamen hervorgegangen. Apple ist ein Beispiel dafür.
Top 4: Dein Firmenname muss authentisch sein
Für Deinen Firmennamen gilt: Er muss unbedingt zu Dir passen, zu Deinem Unternehmen, Deiner Corporate Identity, zu Deinem Angebot und zu Deinen Kunden. Es ist dabei völlig unerheblich, was gerade Trend ist oder was man als „gängig“ ansieht. Man sieht allerorten, dass typische Buzzwords an allen Ecken kopiert werden. Da sind die -y-Endungen wie z. B. bei Spotify, Crowdify, Gamify oder die ganzen my-Namen wie myMüsli, myMieter, myHammer. Aber ganz ehrlich, das hängt doch allen zum Hals heraus. Und was machen diese Firmen, wenn sich der Trend totgelaufen hat?
Du bist Du und keine billige Kopie von anderen. Du solltest alles tun, um nicht beliebig und austauschbar zu sein. Vor allem gib mit Deinem Firmennamen nicht vor, etwas zu sein, was Du nicht bist. Abgesehen davon, dass das auch rechtlich problematisch ist.
So wie Du bist, bist richtig und genug. Auf jeden Fall aber bist Du als Person und Firmeninhaber(in) einzigartig. Das soll sich auch in Deinem Firmennamen widerspiegeln.
Top 5: Dein Firmenname sollte einfallsreich, aber nicht unfreiwillig komisch sein
Ein einfallsreicher, unverwechselbarer Firmenname ist gut. Allerdings nicht um jeden Preis, denn ein krampfhaft origineller oder witziger Firmenname kann ganz schnell zur Lachnummer mutieren.
Wenn ich durch die Gegend laufe, scheint mir besonders das Friseurgewerbe betroffen (warum auch immer das so ist). Da begegnen einem zum Beispiel Namen wie „Kammbäck“, Liebhaarber“ oder „Verhairend“. Auch potenziellen Kunden des Schiffsreiseanbieter „Titanic Reisen“ (!) dürfte das Lachen im Halse stecken bleiben.
Das heißt, versuche nicht, einen bewusst extrem originellen und damit oft unfreiwillig komischen Firmennamen zu kreieren. Das gilt auch, wenn in Deinem Firmennamen Wörter eine Kombination bilden, die dem Erfolg Deines Unternehmens wahrscheinlich wenig zuträglich sind, wie z. B. beim „Bestattungsunternehmen Wurm“ oder beim Asiarestaurant „Fu king chinese“. Im wahrsten Sinne des Wortes Firmennamen zum Wegschmeißen.
Top 6: Plane Deinen Firmennamen mit Weitsicht
Bei der Wahl Deines Firmennamens solltest Du immer im Hinterkopf haben, wie sich Dein Unternehmen in Zukunft entwickeln könnte. Passt er noch, wenn Du Dein Angebot ausweiten möchtest? Wenn Du später expandieren oder auf dem internationalen Markt tätig werden möchtest? Was, wenn Du Dein Unternehmen einmal verkaufen möchtest und Dein Familienname im Firmennamen enthalten ist?
Weitsichtig solltest Du auch sein, wenn Du technische Begriffe in Deinen Firmennamen aufnimmst, wie z.B. DVD-Fürst oder Fax-Fuchs. Technik veraltet schnell. Das sollte Dein Firmenname nicht tun.
Top 7: Prüfe Deinen Firmennamen
Hast Du schon mal recherchiert, was Dein Firmenname in anderen Sprachen bedeutet oder welche Assoziationen er weckt? Das solltest Du unbedingt machen. Vor allem wenn Du außerhalb des deutschsprachigen Bereichs unterwegs sein willst.
Andernfalls kann es Dir wie dem skandinavischen Milchproduktehersteller PET gehen, der auf dem französischen Markt seine schwere Not hat (Pet heißt auf französisch Furz.) Oder wie der spanischen Firma Servicio Hosteleria Industrial de Terrassa, abgekürzt S.H.I.T.
Es gibt ein hilfreiches Tool, um Namen bzw. Namensbestandteile in alle möglichen Sprachen zu übersetzen, das ich auch nutze: https://smodin.me/
Unabdingbar ist es, dass Du prüfst, ob Dein favorisierter Firmenname auch verfügbar ist. Das heißt, Du musst recherchieren, ob er nicht schon anderweitig verwendet wird. Das kannst Du beim Patentamt tun oder mit Hilfe eines Anwalts. Im schlimmsten Fall kostet Dich das sonst nicht nur den Firmennamen, sondern kann Dir auch eine saftige Geldstrafe einbringen.
Last but not least: Für Deinen Firmennamen muss es eine passende Domain geben. Wenn die gewünschte Domain bereits vergeben bzw. der Name in den Social Media belegt ist, wirst Du es schwer haben. Deshalb lohnt sich auch hier eine Prüfung im Vorfeld.
Top 8: Hole Feedback für Deinen Firmennamen ein
Teste Deinen Firmennamen unbedingt bevor Du Dich festlegst. Erzähle Deinen Freunden und Bekannten, am besten Deinen potenziellen Kunden davon. Ganz wichtig dabei: Frag sie nicht danach, ob ihnen der Firmenname gefällt. Denn mit dem Geschmack ist es so eine Sache. Frag besser, welche Assoziationen Dein Firmenname bei ihnen weckt, ob sie ihn mit Dir und Deinem Angebot in Verbindung bringen. Mach daraus aber keine „Volksabstimmung“, das heißt, beziehe nicht zu viele Personen ein. Du weißt sicher: Schon bei vier Leuten bekommst Du fünf Meinungen.
Zum Schluss sei noch gesagt: Es ist fast unmöglich, alle der obigen Kriterien zu hundert Prozent zu erfüllen. Versuche einfach Dein Bestes und lege besonders Wert auf die Punkte, die in Deinem Fall besonders wichtig sind.
Viel Spaß beim Namenfinden!
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Wer bloggt hier?
Ursula Paulick – Markenexpertin
Ich unterstütze Unternehmer(innen) dabei, ein einzigartiges Profil zu entwickeln, mit dem sie sich vom Wettbewerb klar abheben. Sie erfahren von mir, wie sie mit einem unverwechselbaren Premium-Angebot eine Nische schaffen und genau die Kunden anziehen, die sie auch wirklich anziehen möchten – und zwar ohne lästige Kaltakquise und ohne marktschreierische Werbung. Sie wissen, was sie tun müssen, um hohe Preise zu erzielen und ihr Unternehmen nach vorne zu bringen.