Kein Meister der Selbstvermarktung ist vom Himmel gefallen

Auch beim Selbstmarketing gilt, wie bei vielen Aufgaben, die sich uns als Selbständige stellen: Übung macht den Meister. Da ist es mir nicht anders ergangen. Nach dem Sprung ins kalte Wasser hat sich die anfängliche Hemmung, die eigene Person auf dem Silbertablett zu präsentieren, mit der Zeit immer mehr gelegt. Irgendwann ist das Thema Selbstvermarktung dann zur Routine geworden und hat begonnen, Spaß zu machen. Vor allem weil ich weiß, das Selbstmarketing nichts mit Aufschneiderei zu tun hat.

Nur wenn Du Dich als Person präsentierst, haben Deine potenziellen Kunden Gelegenheit, Dich kennen zu lernen, Vertrauen aufzubauen und von Dir und Deinem Angebot zu profitieren. Und nur dann wirst Du mit Deinem Unternehmen auch Erfolg haben.

In Teil 1 habe ich Dir gezeigt, welche sechs wichtigen Schritte Du bei Deiner Selbstvermarktung gehen musst. In Teil 2 und in Teil 3 hast Du erfahren, welche Offline- und Online-Tools Du verwenden kannst. Zum Abschluss möchte ich Dir noch ein paar Stolperfallen aufzeigen, die Du unbedingt umgehen solltest, wenn Du mit Deinem Selbstmarketing erfolgreich sein willst.

 

1. Du hast keine Vorarbeit geleistet

a) Du bist Dir nicht im Klaren über Dich selbst
Du kannst Dich nicht selbst vermarkten, wenn Du Deine Stärken, Deine Werte, Deine Botschaft und Deine persönliche Einzigartigkeit nicht kennst. Genau das möchten Deine potenziellen Kunden aber wissen. Ohne diese vorherige „Nabelschau“ ist eine erfolgreiche Selbstvermarktung nicht möglich. Das wäre, wie wenn ein Autoverkäufer einen Wagen an den Mann bringen möchte, aber seinem Kunden nicht sagen kann, wie viel PS in dem Auto stecken, welche Sonderausstattung möglich ist oder welche Energieeinsparungspotenziale vorliegen.

b) Du weißt nicht genau, wer Deine Wunschkunden sind
Nur wenn Du Dich gefragt hast, wer Deine Kunden sind und welche Bedürfnisse und Wünsche sie haben, kannst Du Ihnen Deine Person als Lösung präsentieren. Es geht dabei nicht um alle möglichen Kunden, sondern um die Kunden, mit denen Du wirklich gerne zusammenarbeiten möchtest.

c) Du hast Dein Experten-Angebot nicht definiert
Wenn Du als einziger großer Fisch in einem kleinen Teich schwimmst, hast Du ungleich mehr Chancen, beachtet zu werden, als wenn Du als kleiner Fisch unter vielen in einem großen Teich schwimmst. Sprich: Suche Dir eine Nische. Spezialisiere Dich. Werde Experte zu Deinem Thema.

Mehr dazu in Teil 1 „Erfolgreiche Selbstvermarktung“.

 

2. Du gehst bei der Selbstvermarktung planlos vor

Alles langsam und überlegt – das ist die Devise.

Überlege Dir immer eine genaue Strategie für Deine Selbstvermarktung und vermeide Schnellschüsse:

  • Lege zuerst fest, welche(s) Ziel(e) Du mit Deiner Selbstvermarktung verfolgst. Du musst wissen, wo Du hinsteuern willst. „Wer Sein Ziel nicht kennt, für den ist kein Weg der Richtige!“ (sagte schon Konfuzius).
  • Überlege Dir, welche Online- oder Offline-Medien Du wählen möchtest. Es müssen die Kanäle sein, über die Du Deine potenziellen Kunden am besten erreichst. Und Kanäle, auf denen Du Dich wohlfühlst (Bevor Du jedoch endgültig „nein“ dazu sagst, schau sie Dir genauer an).
  • Mach Dir einen genauen Plan, wann Du welche Aktionen startest und teile Deine finanziellen Mittel sinnvoll ein.

 

3. Du agierst nach dem Motto „Quantität statt Qualität“

Selbstvermarktung nach dem Gießkannenprinzip funktioniert nicht.

Das betrifft erstens die Auswahl der Zielgruppe, die Du erreichen möchtest. Versuch niemals alle Menschen ansprechen zu wollen, sondern nur Deine Wunschkunden. Also die Kunden, die Du wirklich haben möchtest und die wirklich zu Dir passen. Es ist auch nicht entscheidend, wie viele „Freunde“ Du etwa auf Facebook hast, sondern ob es die sind, denen Du Dich vorstellen möchtest und die Dich weiterempfehlen.

Zweitestens ist Wahllosigkeit bei der Verwendung der Kanäle der Weg in die falsche Richtung. So hast Du wohl kaum genug Zeit, Energie und finanzielle Mittel alle nur möglichen Werbemedien zu bedienen. Zum anderen nutzt es Dir wenig, in den Medien präsent zu sein, in denen sich Deine Kunden nicht bewegen.

 

4. Du übst zu viel Druck aus oder gehst berechnend vor

In beiden Fällen geht der Schuss garantiert nach hinten los. Menschen merken, wenn wir sie benutzen möchten.

Besonders diese Varianten der Selbstvermarktung kommen bei Deinen potenziellen Kunden gar nicht gut an:

Die Vertreter-Masche:

Du versuchst, durch Aufdringlichkeit Andere auf Deine Seite zu ziehen, statt sie mit Persönlichkeit und vertrauensbildenden Maßnahmen zu überzeugen. Mir begegnen leider immer wieder solche Leute, von deren Penetranz ich mich regelrecht bombardiert fühle. Ich weiß, es ist nicht immer so einfach, das richtige Maß zu treffen. Überlege Dir einfach, womit Du Dich wohlfühlen und was Du gut finden würdest, wenn Du Dein Kunde wärst.

Die „Hoppla-jetzt-komm-ich“-Masche:

Das ist die Masche der Dieter Bohlens dieser Welt. Alles dreht sich nur um die eigene Person, die gleichzeitig zum unangefochtenen Star hochstilisiert wird. Obwohl es niemanden interessiert, posaunen sie ihre Botschaft in die Welt. Jeder von uns kennt solche Selbstdarsteller im negativen Sinn.

Das ist nicht die Art von Selbstvermarktung, die ich meine. Es geht nicht um falsche Bescheidenheit. Natürlich steht Deine Person im Zentrum. Aber nur in Verbindung mit wertvollen Inhalten, die Deinen potenziellen Kunden nützen. Wenn Du für sie echten Nutzen stiftest und Dich so auf charmante Weise wie nebenbei in ihr Gedächtnis einprägst, hast Du es richtig gemacht.

Die Mitleidsmasche:

Du trittst gegenüber Deinen Ansprechpartnern als Bittsteller auf oder zeigst, in welcher desolaten Situation Du Dich befindest. Oder man merkt Dir an, dass Du um jeden Preis weiterkommen willst. Damit erreichst Du allerhöchstens Mitleid oder Hohn. Mit so jemandem möchte niemand zusammenarbeiten. Also: Auch wenn Du es noch so nötig hast, tritt selbstbewusst auf. Du musst Deinen Kunden helfen und nicht umgekehrt!

 

5. Du bist bei Deiner Selbstvermarktung nicht authentisch

Du versuchst, Andere zu beeeindrucken oder Vertrauen zu erlangen, indem Du vorgibst, jemand zu sein, der Du nicht bist. Damit erreichst Du genau das Gegenteil. Sei die beste Version Deiner selbst, aber keine Kunstfigur oder ein Abziehbild von jemand anderem. Du bist richtig, so wie Du bist – mit all Deinen Ecken und Kanten. Sie machen Dich sympathisch und vertrauenswürdig. Nur so ziehst Du auch die Kunden an, die zu Dir passen.

Denke daran, Du musst nicht allen gefallen (die könntest Du ohnehin nicht bedienen), sondern nur denjenigen, die auf Deiner Wellenlänge liegen.

 

6. Du zeigst und weckst keine echte Begeisterung

Wenn Du Andere nicht von Deiner Person und dem, was Du machst, begeisterst, schließt Du ihnen quasi die Tür vor der Nase zu. Menschen kommen in erster Linie nicht zu Dir, weil Deine Dienstleistung so einzigartig ist, sondern weil sie sich emotional von Dir angezogen fühlen. Der Schlüssel liegt darin, dass Du Deine eigene Begeisterung zeigst, Visionen verkaufst und Andere berührst. Zum Beispiel in Deinem Elevator Pitch, durch Geschichten (Storytelling) und in allen Medien, die Du für Deine Selbstvermarktung nutzt.

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Leute zusammen, um Holz zu sammeln und die Aufgaben zu verteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer.“ (Antoine de Saint Exupéry).

 

7. Du bleibst nicht bei der Stange

Eine einmalige große Aktion zu starten, gleicht einem Knall mit ansschließender Verpuffung. Vermutlich äußert sie sich auch in einem leeren Geldbeutel.

Selbstvermarktung muss ein kontinuierlicher und nachhaltiger Prozess sein. Also lieber weniger oder kleinere Aktionen und dafür dranbleiben. In der Werbung spricht man von sieben Kontakten, die jemand mit einem gehabt haben muss, damit man erinnert wird. Gut, diese Zahl sei dahingestellt. Aber im Kern ist es richtig: Einmal ist keinmal.

Wichtig in Sachen Kontinuität bei der Selbstvermarktung ist auch, dass Du Andere nicht verwirrst, indem Du ständig widersprüchliche Botschaften aussendest oder äußerlich anders auftrittst (außer Du bist Lady Gaga und genau das ist Dein Markenzeichen ;-). Hier sind vor allem Dein Corporate Design und Dein Stil gemeint.

 

8. Du willst alles selber machen

Du hast einen Computer, Youtube-Anleitungen, ein kostenloses Grafikprogramm für Laien, ein paar Bücher zum Thema. Außerdem jede Menge Zeit. Stopp – letzteres wahrscheinlich nicht. Und so richtig professionell kriegst Du alle Sachen auch nicht hin. Wer Kamm und Schere in der Schublade hat und mit ihr umgehen kann, ist deswegen leider noch kein guter Friseur.

Das hat auch mich bei einigen Sachen bewogen, mir Unterstüzung zu holen. Natürlich nicht bei den Sachen, in denen ich selbst Profi bin. Aber bei denen, die ich weder gut kann, noch mit denen ich mich gerne beschäftige. Zum Beispiel bei Fotos oder technischen Installationen. Für die Professionalität, die ich dadurch erhalten habe, und die Ersparnis von Zeit und Nerven, habe ich gerne ein paar Euro hingelegt.

Mache also nur das, was Du gut kannst, und überlass das Übrige anderen Spezialisten. Nur so ist gewährleistet, dass Deine Selbstvermarktung auch Hand und Fuß hat und vor allem professionell erscheint.

 

Damit  bin ich am Ende meiner vierteiligen Reihe zum Thema Selbstvermarktung angekommen. Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg bei Deiner eigenen Selbstvermarktung und freue mich selbstverständlich über einen Kommentar von Dir.

 

Gerne unterstütze ich Dich bei deinem Selbstmarketing.

>> Dein Draht zu mir.

 

Versäume keinen Teil der Reihe:

Teil 1: Erfolgreiche Selbstvermarktung – Die sechs wichtigsten Schritte

Teil 2: Erfolgreiche Selbstvermarktung – Die wichtigsten Offline-Tools

Teil 3: Erfolgreiche Selbstvermarktung – Die wichtigsten Online-Tools

 


Wer bloggt hier?

Ursula Paulick - Markencoach, Grafikdesignerin, Texterin

Ursula Paulick

Markenbildnerin

Ich unterstütze Unternehmer(innen) dabei, ein einzigartiges Profil zu entwickeln, mit dem sie sich vom Wettbewerb klar abheben. Sie erfahren von mir, wie sie mit einem unverwechselbaren Premium-Angebot eine Nische schaffen und genau die Kunden anziehen, die sie auch wirklich anziehen möchten – und zwar ohne lästige Kaltakquise und ohne marktschreierische Werbung. Sie wissen, was sie tun müssen, um hohe Preise zu erzielen und ihr Unternehmen nach vorne zu bringen.

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