Selbstmarketing: Nichts geht ohne Bekanntheit und Image
Es ist ernüchternd, aber Fakt: Unser Unternehmenserfolg ist nicht abhängig von unserem Wissen und Können.
Natürlich ist das ein wichtiger Bestandteil, denn wenn wir keine tolle Leistung abliefern, ist das Kind definitiv in den Brunnen gefallen. Aber unser Fachwissen und unsere Kompetenz haben Studien zufolge am Erfolg nur einen Anteil von rund 10 Prozent. 90 Prozent hingegen werden von den Aspekten Bekanntheit und (positivem) Image belegt.
Sprich: Es ist oft nicht so notwendig und sinnvoll, am eigenen Können zu feilen und immer noch besser zu werden (wichtiger Tipp an alle, die wie ich oft am 100-Prozent-Syndrom leiden!), sondern vielmehr dafür zu sorgen, die eigene Bekanntheit zu erhöhen und die Reputation der Marke Ich gezielt zu steigern. Und das heißt auch, die „Phobie“ vor professionellem Selbstmarketing zu überwinden.
Trommeln gehört zum Geschäft – auch für die eigene Person. Ohne großes Aufplustern, ohne Druck, ohne Peinlichkeiten, aber auch ohne falsche Bescheidenheit. Selbstmarketing beginnt bei den kleinen Dingen und muss nicht aufwändig oder teuer sein. On- und offline gibt es viele Möglichkeiten, die eigene Person und die eigenen Fähigkeiten herauszustellen.
Im Folgenden habe ich für Dich ein paar Anregungen notiert, mit denen Du Dich erfolgreich ins rechte Licht setzen kannst.
Die wichtigsten Tools für das Selbstmarketing offline
1. Die Verpackung – Selbstmarketing durch professionelle Außendarstellung
Innen hui, außen pfui – diesen Eindruck habe ich oft, wenn ich von anderen Selbständigen eine Visitenkarte oder einen Flyer in die Hand gedrückt bekomme. Wenn ich mich dann mit ihnen unterhalte, merke ich, dass da wider Erwarten hochqualifizierte und tolle Leute dahinterstecken. Hätte ich dazu nicht Gelegenheit gehabt, ich hätte aufgrund der unprofessionellen Außendarstellung etwas Anderes angenommen.
Es ist einfach so: Wir beurteilen Menschen, Produkte oder Dienstleistungsangebote zunächst erstmal nach der „Verpackung“, also nach dem Äußeren. Ist das Äußere unansprechend, wirkt es selbstgebastelt oder billig, nehmen wir an, dass es auch mit dem Inneren nicht weit her sein kann. Manch einer katapultiert sich so schon mit der Überreichung seiner Visitenkarte ins Aus.
Immer wieder höre ich folgenden Satz: „Wenn ich einmal erfolgreich im Geschäft bin, dann leiste ich mir auch ein professionelles Design.“ Blödsinn. Ohne professionelle Außendarstellung wird das mit dem Erfolg ziemlich schwer. Wer hier spart, spart definitv am falschen Ende.
Die Außendarstellung betrifft selbstverständlich auch Deine Person – wie Du aussiehst, wie Du Dich gibst, was Du sagst und wie Du es sagst. In diesen Bereich fallen zudem die Fotos, die man von Dir zu sehen bekommt. Auch hier gilt: Bitte nur vom Profi. Ich bekomme manchmal das große Gruseln, wenn ich Bilder von Leuten sehe – denn ich weiß, dass sie sich damit total unter Wert oder sogar negativ verkaufen.
Zur professionelle Außendarstellung gehören zusammengefasst:
- Ein durchgängiges, professionelles Corporate Design für alle Medien
- Ein einprägsames Firmenlogo (mehr zum Thema Logo)
- Eine professionelle Geschäftsausstattung (Visitenkarte, Briefpapier etc.)
- Werbemittel mit Texten und Bildern vom Profi
- Professionelle Porträtfotos (mehr zum Thema authentische Businessfotos)
- Typgerechtes Aussehen (Kleidung, Make-up, Frisur….)
Achte bei Deiner Außendarstellung darauf, dass Dein Logo, Dein Corporate Design zu Dir passen wie ein maßgeschneiderter Anzug (deshalb kauf nichts von der Stange bzw. im Grafik-Discounter). Zeige Dich authentisch und menschlich, vor allem auch auf Deinen Fotos. Es geht nicht darum, wie ein Model auszusehen, sondern sympathisch und vertrauenswürdig rüberzukommen.
2. Slogan und Key Visual – Selbstmarketing in Wort und Bild
Kein Muss, aber sinnvoll. Slogans werden besonders gut erinnert (natürlich nur, wenn sie wirklich gut und einprägsam sind), manchmal sogar von den Dächern gepfiffen oder überall verbreitet. Denk nur an IKEAs „Wohnst Du noch oder lebst Du schon?“. Hier gilt die Maxime: Weniger/einfacher ist mehr. Wenn Du Dich für einen Slogan entscheidest, musst Du ihn auch verbreiten. Sprich, er sollte wirklich überall erscheinen.
Ähnlich ist es mit dem Key Visual, dem Schlüsselbild (Beispiel: Die lila Kuh von Milka). Ein Key Visual kann enorm zur Bekanntheitssteigerung beitragen – selbst wenn Du nur ein kleines Unternehmen hast. Warum? Unser Gehirn kann Bilder besser abspeichern als Texte und sich dadurch besser an Dich erinnern. Wichtig ist, dass Dein Key Visual auch wirklich zu Dir passt. Sonst verpufft die Wirkung oder der Schuss geht nach hinten los.
Mehr zum Thema Key Visual findest Du hier.
3. Elevator Pitch – Selbstmarketing in Sekundenschnelle
Kein Selbstmarketing ohne gelungenen Elevator Pitch. Im Elevator Pitch – einer ca. 30 bis 60 Sekunden dauernden Selbstpräsentation – bringst Du Deine Ich-Marke gewissermaßen auf den Punkt. Was machst Du, für wen und vor allem mit welchem Nutzen? – Das sind die zentralen Inhalte, die Du Deinen Zuhörern vermitteln musst. Wenn Du dabei positiv punktest, hast Du schon eine Königsdisziplin im Selbstmarketing erfolgreich gemeistert.
Stelle sicher, dass Du Deinen Elevator Pitch immer bereit hast. In unterschiedlichen Fassungen (je nach Publikum) und Längen (je nach Zeit). Das muss im Schlaf gehen. Deine Präsentation entscheidet, ob sich die Menschen an Dich erinnern – und vor allem im Positiven erinnen.
Wie Du die größten Fehler beim Elevator Pitch vermeiden kannst, erfährst Du hier.
4. Storytelling – Selbstmarkting durch Geschichten
Geschichten faszinieren uns alle. Weil sie uns emotional berühren und wir uns an sie gut erinnern können. Sie machen den Menschen hinter dem Ganzen greifbar. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Geschichten auch fürs Selbstmarketing einzusetzen.
Wohlgemerkt, es geht hier nicht darum, Anderen einen Bären aufzubinden oder die Geschichte vom Pferd zu erzählen. Geschichten sollen wahr und authentisch sein. Alles andere fällt für mich unter die Rubrik Münchhausen.
Das kannst Du zum Beispiel erzählen:
- Wie Du dazu gekommen bist, das zu tun, was Du jetzt machst.
- Welche interessante (historische) Entwicklung hinter Dir und Deinem Unternehmen steht.
- Wie Dein Weg war (Tiefen und Höhen), welche Hürden Du erfolgreich gemeistert hast.
- Welche Erlebnisse oder Menschen für Dich prägend waren.
- Welche lustigen/tollen/aufregenden Erfahrungen Du gemacht hast.
- Was Deinen Arbeitsalltag ausmacht.
Du siehst, es gibt wirklich viele Themen. Mach sie zu Deinen (Firmen-)Geschichten und verbreite sie.
5. Networking – Selbstmarketing auf dem Parkett
Sorge dafür, dass Dein Name in aller Munde ist, vor allem wenn es um Dein Spezialthema geht. Networking ist dabei das A und O. Baue ein Netzwerk an interessanten Kontakten auf. Die Möglichkeiten dazu sind groß, vor allem, wenn Du in der Stadt tätig bist.
Verschaffe Dir zunächst einen Überblick über für Dich und Dein Thema relevante Netzwerke. Suche sie auf und urteile aus dem Bauch heraus, ob Du Dich darin wohlfühlst. Das betrifft die Organisation, den Ablauf der Treffen, vor allem aber die Menschen die sich in diesen Netzwerken aufhalten.
Wenn Du Deine Netzwerke ausgewählt hast, dann besuche sie regelmäßig (das ist super wichtig!), knüpfe Kontakte, bring Dich aktiv ein, teile Dein Wissen und sprich Empfehlungen aus. Denke dabei an den Networking-Grundsatz: Erst geben, dann nehmen.
Um bekannt zu werden gibt es nichts Besseres als zu netzwerken. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
6. Vorträge – Selbstmarketing auf der Bühne
Wenn Du mehr Bekanntheit erlangen willst und gleichzeitig Deinen Expertenstatus untermauern möchtest, gibt es nur eines: Rauf auf die Bühne!
„Fünf Minuten vor dem richtigen Publikum sind mehr wert als ein Jahr harter Arbeit hinter dem Schreibtisch.“ (Granville N. Toogood)
Ob bei Netzwerkveranstaltungen, Messen und Kongressen oder sonstigen Events – es gibt viele Gelegenheiten für einen Auftritt. Mach Dich mit Deinen Themen und Inhalten sichtbar und hörbar. Dein Name muss im Gedächtnis Deiner Zuhörer mit Deinem Thema verknüpft werden. Fang ruhig klein an und steigere Dich. Kein Meister ist hier vom Himmel gefallen. Meistens finden wir uns viel schlechter als Andere uns finden, gerade wenn es um Auftritte auf der Bühne geht.
Wie so vieles, kann man auch das Reden vor anderen Menschen lernen. Nimm Dir Unterstützung, wenn Du welche brauchst. Selbst die größten Redner der Geschichte hatten ihren „Coach“ im Hintergrund.
7. Veröffentlichungen – Selbstmarketing schwarz auf weiß
Es muss ja nicht gleich das eigene Buch sein, wobei das natürlich schon das Non plus Ultra ist. Aber Veröffentlichungen, welcher Art auch immer, sind essentiell, wenn es um die eigene Vermarktung geht.
Überlege also, für welche Fachmedien Du interessante Beiträge liefern könntest. Einen guten Überblick über relevante Fachzeitschriften und -zeitungen erhältst Du zum Beispiel in jeder größeren Bahnhofsbuchhandlung. Der Vorteil ist, man kann dort schon mal ein bisschen hineinlesen.
Stelle Dich als Interviewpartner(in) zur Verfügung. Nimm Kontakt zu Rundfunkstationen und Fernsehanstalten auf.
Ein riesige Publikationsplattform bietet natürlich auch das Internet. Darauf werde ich in Teil 3 meiner Reihe zum Thema Selbstvermarktung näher eingehen.
Versäume keinen Teil der Reihe:
Teil 1: Erfolgreiche Selbstvermarktung – Die sechs wichtigsten Schritte
Teil 3: Erfolgreiche Selbstvermarktung – Die wichtigsten Online-Tool
Teil 4: Erfolgreiche Selbstvermarktung – Die größten Fehler
Gerne unterstütze ich Dich dabei, Deine Bekannheit zu steigern.
>> Dein Draht zu mir.
Wer bloggt hier?
Ursula Paulick
Markenbildnerin
Ich unterstütze Unternehmer(innen) dabei, ein einzigartiges Profil zu entwickeln, mit dem sie sich vom Wettbewerb klar abheben. Sie erfahren von mir, wie sie mit einem unverwechselbaren Premium-Angebot eine Nische schaffen und genau die Kunden anziehen, die sie auch wirklich anziehen möchten – und zwar ohne lästige Kaltakquise und ohne marktschreierische Werbung. Sie wissen, was sie tun müssen, um hohe Preise zu erzielen und ihr Unternehmen nach vorne zu bringen.
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