Mit diesen 7 Expertentipps wirst auch Du zum Bühnenprofi

Wenn Du als Marke sichtbar werden und Dich als Experte/-in profilieren möchtest, kommst Du meist nicht drumherum: um den Auftritt auf der Bühne, den Vortrag vor größeren Gruppen. Wenn der Termin naht, passiert dann genau das: Dein Puls rast, Du bekommst schwitzige Hände, Dein Magen schlägt Kapriolen. Kennst Du das?

Ich selbst bin in der Schule vor jedem Referat fast gestorben. Nachher haben mir meine Mitschüler gesagt, das hätte man gar nicht gemerkt. Zumindest ein kleiner Trost. Es hat lange gedauert bis ich meine Angst, Vorträge zu halten, verloren habe. Heute gehe ich souverän damit um. Nur vor ganz großem Publikum meldet sich noch das Lampenfieber. Aber damit kann ich leben. Ich sehe Vorträge als ganz große Chance, meine Marke weiter nach vorne zu bringen.

In diesem Beitrag erhältst Du sieben Tipps die Dir dabei helfen, Vorträge besser zu meistern und Dein Publikum zu begeistern. Denn Vorträge sind eine tolle Gelegenheit, für Dich zu werben, Dein Wissen und Dich selbst als Experte zu präsentieren.

Tipp 1:
Finde zuerst alles über die Gegebenheiten rund um Deinen Vortrag heraus

Je besser Du Deinen Vortragstermin vorbereitest, desto entspannter kannst Du das Ganze angehen. Nichts ist schlimmer als unverbereitet in eine Situation zu schlittern, zu merken, dass man das Wichtigste vergessen hat oder total am Publikum vorbeiredet.

Folgende Fragen solltest Du vorab unbedingt klären:

  • Wo genau ist der Vortragsort? Wie kommst Du hin und mit welchem Verkehrsmittel?
  • Wer sind Deine Ansprechpartner vor Ort?
  • In welchem Rahmen findet Dein Vortrag statt?
  • Wie sieht der Vortragsraum aus?
  • Welches technische Equipment ist vorhanden (und auch mit Deinem kompatibel)?
  • Wann findet Dein Vortrag statt?
  • Wer spricht vor, wer nach Dir?
  • Welche Informationen werden von Dir erwartet?
  • Könnte es kritische Fragen geben und wie könntest Du ihnen begegnen?

Tipp 2:
Bring alles über Deine Zuhörer in Erfahrung

Versuche im Vorfeld so viel über Dein Publikum herauszufinden, wie Dir möglich ist. Es ist unheimlich wichtig zu wissen, wer einem gegenübersitzt. Zum einen, weil Bekanntes immer weniger Furcht einflößt, zum anderen, weil Du Dein Publikum zielgenau ansprechen kannst. Du hast die Möglichkeit, Deinen Vortrag exakt auf Dein Publikum zuzuschneiden. Für den Erfolg Deines Vortrags ist das zentral!

Ich spreche da aus Erfahrung, denn ich hatte selbst mal einen Vortrag bei einem großen Fernsehsender zu halten. Zugegebenermaßen war die Beauftragung sehr kurzfristig, aber trotzdem hätte eine kleine Nachfrage nach dem Alter meiner Zuhörer nicht schlecht getan. Ich verwies in meinem Vortrag auf die BR-Sendung „Was bin ich?“ mit Robert Lembke (der mit den „Schweinderln“) – und blickte in ratlose Gesichter. Das Publikum war samt und sonders unter 30 Jahre alt und hatte keine Ahnung von der Rate-Sendung des Bayerischen Fernsehens aus den 60er/70er-Jahren. Falls Du auch so jung bist, geht es jetzt Dir auch so. Aber man kann ja aus allem lernen 😉

Checke also ab:

  • Wer sind Deine Zuhörer (Alter, Geschlecht, Beruf…)
  • Was ist das für ein Typ Mensch?
  • Wie ticken sie?
  • Auf was legen sie wert? Was ist ihnen wichtig?
  • Was haben sie für eine (Vor-)Bildung?

Klar, alles wirst Du wahrscheinlich nicht in Erfahrung bringen können. Aber mit dem, was Du über Dein Publikum weißt, kannst Du Dir ein Bild machen. Halte es Dir klar vor Augen. Beim Verfassen Deines Vortrages und bei Deinem Auftritt.

Tipp 3:
Punkte bei Deinem Vortrag mit Äußerlichkeiten

Hättest Du das gedacht? Bei einem Vortrag achten Deine Zuhörer zum größten Teil auf Dein Aussehen und Deine Körpersprache, dann auf Deine Stimme und nur zum geringsten Teil auf das, was Du sagst. Genau in diesem Maß erinnern sie sich auch an Deinen Vortrag:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was heißt das also? Verschwende nicht zu viel Mühe darauf, den Inhalt Deines Vortrags bis ins kleinste Fitzelchen zu perfektionieren, sondern achte mehr auf das „Wie“.

Natürlich geht es überhaupt nicht darum, sich erst mal einer Schönheitsoperation zu unterziehen, bevor man eine Bühne betritt. Du sollst ja nicht als Model überzeugen, sondern als sympathische Persönlichkeit 😉

Auf folgende Punkte solltest Du jedoch achten:

  • Kleide Dich dem Anlass und dem Publikum entsprechend. Es gibt immer noch Branchen mit einem festen Dresscode. Generell kann man jedoch sagen: Je jünger das Publikum, desto lässiger darf es sein. Natürlich kannst Du auch mit einem „unpassenden“ Outfit provozieren (Ich denke da immer noch an Joschka Fischer in Jeans und Turnschuhen bei der Vereidigung zum Minister – zumindest die Älteren erinnern sich wohl auch daran). Aber das solltest Du dann gut kalkulieren – und auch mit das Risiko eingehen, das das nicht so gut ankommt.

 

  • Verzichte auf auffällige Muster und dominanten Schmuck. Sonst kann es passieren, dass Deine Zuhörer sich nur noch darauf konzentrieren. Kein Gebaumle und Geklimmpere also. Das gilt auch für Männer, die es oft nicht lassen können, mit dem Schlüssel in ihrer Tasche zu spielen.

 

  • Setze Deine Körpersprache ein, wie Du es sonst auch tust. Sonst sieht das zu sehr nach einstudierter Schauspielerei aus. Wenn Du ein Typ der großen Gesten bist, dann mach große Gesten, wenn nicht, dann setze feine Akzente. Allerdings: Ein Vortrag ohne Gesten und Mimik ist wie eingeschlafene Füße. Setze Körpersprache also bewusst ein.

 

  • Nimm auf jeden Fall immer wieder Blickkontakt zu Deinen Zuhörern auf. Sie müssen sich angesprochen fühlen, um Dir zuzuhören. Es gibt Vortragende, die ständig auf einen imaginären Punkt in der Saalecke starren oder ihren Blick ausschließlich auf ihr Manuskript heften. Auf diese Weise ist es nicht mögliche, eine Beziehung zum Publikum aufzubauen. Das ist aber enorm wichtig. Mir hilft es immer zu denken, dass vor mir lauter Freunde sitzen, die sich freuen, etwas von mir zu hören. Lächle Dein Publikum an!

 

  • Ob Du eine Piepsstimme hast oder mit einem sonorem Bariton daherkommst, ist letztlich naturgegeben (auch wenn man das im Stimmtraining modulieren kann). Was Du jedoch beeinflussen kannst, ist die Geschwindigkeit und Lautstärke beim Sprechen. Wenn wir aufgeregt sind, neigen wir dazu, schneller und höher zu sprechen. Atme tief durch und versuche bewusst, das zu verhindern. Schnellsprecher sind anstrengend, genauso wie Menschen, bei denen man fast ein Hörgerät braucht, um sie zu verstehen. Wenn Du kein Mikrofon hast, denke daran, laut und verständlich zu sprechen. Keine Sorge, vom Brüllen bist Du da noch weit entfernt.

 

Tipp 4:
Trete souverän auf

Hast Du schon mal beobachtet, wie andere Redner auf die Bühne oder ans Pult gehen? Da gibt es die einen, die stolpern (worst case). Andere laufen, um sich ganz schnell hinterm Pult zu verstecken, wieder andere klammern sich an ihre Unterlagen und scheinen lieber gar nicht ins Rampenlicht geraten zu wollen. Daneben gibt es die gemütlichen Schlenderer, die dann oft auch bei ihrem Vortrag gerne überziehen.

Für Dich gilt: Finde Dein eigenes Tempo. Zu langsam wirkt oft theatralisch und zögerlich, zu schnell oft unsicher und unsouverän. Wie so oft, liegt das Optimum in der Mitte. Gehe am besten ganz normal, lächle, halte kurz inne und starte dann mit Deinem Vortrag.

Während des Vortrages stehst Du am besten aufrecht, aber bequem. Stehe mit beiden Beinen fest am Boden, das heißt vermeide ein „Eigenleben“ Deiner Füße, Wippen, Wackeln etc. (was nicht heißt, dass Du stocksteif dastehen sollst!). Bemühe Dich um eine offene, zugewandte Körperhaltung und Blickkontakt. Klammere Dich nicht an Deine Unterlagen oder an das Rednerpult.

Mach Dir keine Gedanken, wenn Du merkst, dass Du zitterst. Ich kann Dir versichern, dass das die Zuhörer in der Regel überhaupt nicht merken. Und wenn – wir sind doch alle nur Menschen, oder? Wenn Du ganz in Deinem Vortrag drin bist, wird das Zittern auch vergehen.

 

Tipp 5:
So bekommst Du Dein Lampenfieber in den Griff

Eigentlich ist Lampenfieber etwas Gutes, denn es bringt unseren Körper und unser Hirn auf Hochtouren und lässt uns die höchsten Leistungen erbringen. Problematisch wird es nur, wenn das Lampenfieber übermächtig wird und uns vollkommen beherrscht. Dann hindert es uns nämlich daran, klar zu denken und vernünftig zu agieren.

Mit ein paar Tricks kannst Du großem Lampenfieber aber wirkungsvoll begegnen:

Wenn die Aufregung immer mehr wird, schließ die Augen und atme tief und langsam ein und aus. Konzentriere Dich ganz auf Deine Atmung und wie die Luft durch Deinen Körper fließt. Lenke Deine Gedanken auf etwas ganz Anderes als Deinen Vortrag, auf etwas Schönes, das Du erlebt hast. Lass vor Deinem inneren Augen ein „Wohlfühlbild“ entstehen. Mach Dir bewusst, dass Du ganz fest und stabil auf dem Boden stehst. Spüre den Kontakt zum Boden.

Denk dran: Die meisten Menschen haben in so einer Situation Lampenfieber. Merken tut’s meistens niemand.

 

Tipp 6:
So wird Dein Vortrag ein Erfolg

Leg bei Deinem Vortrag immer den Fokus auf einen guten Einstieg und einen gelungenen Schluss – das ist das Wichtigste und leider manchmal auch Schwerste. Den Mittelteil bekommst Du leichter hin. Anfang und Schluss Deines Vortrag sollten eine „Klammer“ bilden, das heißt am Schluss solltest Du ein Fazit ziehen und noch mal auf den Anfang zurückkommen.

Dein Vortrag sollte nicht nur Informationen aneinanderreihen, sondern auch unterhalten. Die besten Redner sind meist auch sehr gute Entertainer! Humor lockert auf und sorgt für gute Stimmung im Saal. Deshalb sollte er bei Deinem Vortrag unbedingt eine Rolle spielen – natürlich dosiert, Du willst ja nicht als Clown wahrgenommen werden.

Selbst sehr trockene Themen kann man spannend und unterhaltsam aufbereiten. Trau Dich ruhig einmal, etwas ganz anders zu machen. Streue ein paar Geschichten in Deinen Vortrag ein oder überrasche Dein Publikum mit unerwarteten Wendungen. Was gar nicht geht, ist eine reine Präsentation von Zahlen und Fakten, am besten noch auf überladenen Folien.

Zum Thema Folien:

Folien sind nicht dazu da, Deinen Vortrag zum Mitlesen zu präsentieren. Denn das macht Dein Publikum sonst: Es liest, statt Dir zuzuhören. Folien dienen nur als optische Ergänzung bzw. Untermalung Deines Vortrags. Schreib so wenig wie möglich drauf oder arbeite nur mit Bildern (mit wenig Text). Nichts soll von Deiner Person ablenken!

Sprich in Deinem Vortrag in kurzen einfachen Sätzen. Thomas-Mann-Schachtelsätze überlass den Germanisten. Je einfacher Deine Sprache, desto einfacher können Deine Zuhörer, das Gesagte behalten. Arbeite mit Bildern und Vergleichen. Setze Pausen gezielt ein – nicht nur Du, sondern auch das Publikum braucht diese kleinen Verschnaufpausen.

 

Tipp 7:
Nimm Dir einen Lieblingsmenschen mit

Einen Freund, eine Freundin oder einen Vertrauten an Deiner Seite ist das Allerbeste, das Du haben kannst. Erstens hast Du einen Gesprächspartner vor Ort, den Du gut kennst und bei dem Du ganz Du selbst sein kannst. Er oder sie kann Dich bei den Vorbereitungen vor Ort unterstützen, Dich darauf hinweisen, dass Du noch Lippenstift an den Zähnen hast oder für Dich die Zeit im Blick haben.

Er kann Dir bei Lampenfieber das „Händchen“ halten und Dir ehrliches Feedback über Deinen Auftritt geben.

 

Das Wichtigste zum Schluss:

Du sollst Dich bei Deinem Vortrag wohl in Deiner Haut fühlen und authentisch bleiben. Mach nichts, was Dir total widerstrebt oder was nicht zu Dir passt. Denn das würde Dein Publikum sofort merken.

 


Wer bloggt hier?

Ursula Paulick - Markencoach, Grafikdesignerin, Texterin

Ursula Paulick

Markenbildnerin

Ich unterstütze Unternehmer(innen) dabei, ein einzigartiges Profil zu entwickeln, mit dem sie sich vom Wettbewerb klar abheben. Sie erfahren von mir, wie sie mit einem unverwechselbaren Premium-Angebot eine Nische schaffen und genau die Kunden anziehen, die sie auch wirklich anziehen möchten – und zwar ohne lästige Kaltakquise und ohne marktschreierische Werbung. Sie wissen, was sie tun müssen, um hohe Preise zu erzielen und ihr Unternehmen nach vorne zu bringen.

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